isoTOP GmbH – Top 13 BPW 2010
Mehr Transparenz im Umgang mit Problemstoffen
Gründer: John Kettler; Aachen
Branche: Werkstoffe/Techniken
Hintergrund:
Die Endlagerung radioaktiver Abfälle mit vernachlässigbarer Wärmeentwicklung steht in Deutschland vor ihrer endgültigen Lösung. Das Endlager Schachtanlage Konrad wird derzeit in Salzgitter errichtet und soll bis zum Jahr 2014 fertig gestellt werden. Radioaktive Abfälle mit vernachlässigbarer Wärmeentwicklung stammen aus Kernkraftwerken, aus der Medizin oder aus Forschungseinrichtungen. Endzulagernde Abfälle müssen bezüglich ihres radioaktiven Inventars, sowie dem Gehalt an wassergefährdenden Stoffen charakterisiert werden. Durch diese Anforderungen entsteht ein neuer Markt.
Geschäftsidee:
Das Unternehmen isoTOP GmbH unterstützt Industriekunden mit einem exklusiven und innovativen Messsystem, das in der Lage ist chemotoxische Stoffe in verschlossenen Behältern zu identifizieren. Beispiele sind die eindeutige Identifizierung von toxischen Stoffen in mit Beton eingegossenen radioaktiven Abfällen oder von Sprengstoffen in verdächtigen Gepäckstücken. Dies gelingt durch einen neuartigen Einsatz von Neutronen als Messsonde. Dafür gibt es bereits einen Prototypen.
Derzeit gibt es in Deutschland ca. 100.000 Fässer mit schwachradioaktivem Abfall, die in Landessammelstellen und Kernkraftwerken zwischengelagert werden. Vor ihrer Endlagerung müssen die Abfälle auf stoffliche Zusammensetzung hin untersucht werden. Eine sichere Methode, ohne Öffnen der Behälter gab es bisher nicht. Diese Nische wird die isoTOP GmbH für sich nutzen. Sie wird mit ihrem mobilen Messsystem direkt vor Ort beim Kunden die Dienstleistung durchführen und sowohl durch die Messungen als auch die Auswertung der Ergebnisse Geld verdienen.
Selbst wenn nicht alle Fässer, sondern nur Stichproben aus definierten Chargen untersucht werden müssen, so ist von 5.000 Fässern auszugehen. Bei einem branchenüblichen Preis von 1400 Euro ergibt sich ein Umsatzpotenzial von sieben Mio. Euro über einen Zeitraum von ca. fünf Jahren. Die Eigenkapitalrendite würde für diesen Zeitraum über 100 Prozent betragen. Bereits jetzt hat der Gründer Kontakt zu Einrichtungen der kerntechnischen Wirtschaft, die großes Interesse an dem neuartigen Messverfahren haben.
Die Methode lässt weitere, vielfältige Produktideen zu. Die isoTOP GmbH konzentriert sich in der Anfangsphase jedoch zunächst auf die kerntechnische Anwendung. Es ist beabsichtigt, während der fünfjährigen Messperiode weitere Geschäftsfelder aufzubauen, um den Erfolg des Unternehmens auch über die fünf Jahre hinaus sicherzustellen.
Kundennutzen:
Der Kundennutzen besteht darin, dass durch kürzere Prüfdurchlaufzeiten Personal- und Lagerkosten reduziert werden, des Weiteren verschafft die Dienstleistung dem Kunden Rechtssicherheit bei dem Umgang mit Problemstoffen.
Gründerteam:
Der Unternehmensgründer Dipl. Phys. John Kettler hat die Entwicklung und die Anmeldung zum Patent des diesem Messsystem zugrunde liegenden Messverfahrens maßgeblich vorangetrieben. Durch sein paralleles BWL-Studium schafft er sich die Grundlagen zur Unternehmensgründung und -führung.
Fazit zu NUK:
„Das Feedback durch die Gutachter im Businessplan-Wettbewerb wird mir dabei helfen Unstimmigkeiten aufzudecken. Des Weiteren kann ich durch Anmerkungen der Gutachter die Gründungsstrategie verbessern.“
John Kettler