Aus vielen Perspektiven beleuchtet
Rückblick NUK-Businessplan-Wettbewerb 2009, Teil 2: Interview mit Teilnehmerin Prof. Susanne Bickel von edYOU-apps
Wie beurteilen Sie den Nutzen der Teilnahme an den regelmäßigen NUK-Coachingabenden?
Prof. Susanne Bickel: Ich war überrascht über die große Anzahl an Experten und die gut überlegte Methode, die zahlreichen Teilnehmer im Verlauf des Abends an ihren jeweiligen Experten gelangen zu lassen. Gleich beim allerersten Versuch, mich coachen zu lassen, erfuhr ich einen Anschub in meinem Vorsatz, die Idee zu meinen Handy-Applikationen zu Papier zu bringen: Der Unternehmensberater, ein dynamischer junger Mann, zog sein Handy aus der Tasche und sagte mit leiser Begeisterung in der Stimme: „Schauen Sie mal, ich hab‘ mir da auch schon so ein Programm heruntergeladen…“
Was haben Ihnen die sonstigen NUK-Veranstaltungen (Workshops, Vorträge, Seminare) gebracht?
Prof. Susanne Bickel: Entgegen meiner ursprünglichen Annahme wurden sehr gute Vorträge gehalten; ich musste mein universitäres Vorurteil revidieren! Es handelte sich durchweg um interessante Themen, die mir als Gründerin sehr viel Expertenwissen vermittelten. Naturwissenschaftler lernen an der Universität in erster Linie Inhalte zu kreieren, weniger sie zu verkaufen. Die lockere, freundliche Atmosphäre machte manche Abende zu einem angenehmen Erlebnis, auch wenn ihnen ein anstrengender Arbeitstag vorausging.
Inwiefern haben Sie von den kostenlosen Experten-Gutachten profitiert, die Sie am Ende jeder Wettbewerbsstufe für Ihre Einreichung bekommen haben?
Prof. Susanne Bickel: Nun ja, wie das so ist mit Expertengutachten: Was der eine ausgezeichnet findet, genügt dem anderen noch lange nicht. Bei der unterschiedlichen Profession der Experten ist das zu erwarten. Meine ursprüngliche Idee wurde aus vielen Perspektiven kritisch beleuchtet und durch zahlreiche Vorschläge ergänzt. Ich habe jedenfalls, angeregt durch die zahlreichen positiven und negativen Kritiken der Gutachter, ein 36 Seiten starkes, reich bebildertes und mit Tabellen versehenes Konzept entwickelt, das man sicher in jeder Bank vorlegen kann.
Wie lautet Ihr Fazit zum NUK-Businessplan-Wettbewerb 2009?
Prof. Susanne Bickel: NUK ist eine sehr gute Einrichtung mit ausgezeichneter Betreuung und einer weiten Palette an Hilfestellungen für Gründer und solche, die es werden wollen. Schade, dass nur wenig Frauen aktiv teilnahmen. Auch bei den Gutachterinnen und Gutachtern sind Frauen offensichtlich unterrepräsentiert. Hier zeigt sich, dass das Unternehmertum in Deutschland doch immer noch eine Männerdomäne ist. Frauen werden als spezielle Zielgruppe im Gründungs- und Wirtschaftsgeschehen zu wenig wahrgenommen, außerdem gründen sie im Durchschnitt anders als Männer. Mein Tipp also: Frauen etwas mehr in den Fokus rücken!
Vielen Dank für das Gespräch und viel Erfolg!