19. November 2009

Die beste Entscheidung in der Gründungsphase – Auftakt des NUK-Businessplan-Wettbewerbs 2010

Mit rund 400 Gästen bei den drei Auftaktveranstaltungen in Köln, Düsseldorf und Bonn startete der NUK-Businessplan-Wettbewerb Anfang November mit viel Rückenwind in seine 13. Ausgabe.
Beim Kölner Kick-off im KOMED-Saal brachte NUK-Geschäftsführer Dr. Theo Lieven die aktuelle Quelle-Pleite in Zusammenhang mit dem Aufstieg von Internetbuchhändler Amazon zum Versandgiganten – jedem Unternehmensniedergang stehe also an anderer Stelle eine erfolgreiche Neugründung gegenüber. Damit bewies Lieven einmal mehr, dass er bei NUK der Mann für die Analyse der großen Zusammenhänge ist: Zuletzt hatte er schließlich, zusammen mit dem Essener BWL-Professor Rainer Elschen, eine Untersuchung zur Entstehung der Wirtschaftskrise herausgebracht. Der VOBIS-Gründer wünschte den künftigen Teilnehmern am NUK-Businessplan-Wettbewerb 2010 zum Abschluss seines Grußwortes, dass sie vielen Anderen „das Fürchten lehren und als Unternehmer reich und glücklich“ werden mögen.

Lievens Tenor „Krisenzeiten sind Gründerzeiten“ griffen auch die Interviewpartner der anschließenden Fragerunde mit zwei Vertretern aus dem NUK-Mitglieder- und Sponsorenkreis auf, die NUK-Projektleiter Stephan Bruns (l.) moderierte: „Gute Unternehmer lassen sich nicht von schlechten Rahmenbedingungen abhalten. Sie wählen als Gründer immer den schwierigen Weg – aber wenn Sie das Unternehmer-Gen in sich spüren, wird das Abenteuer durch den Kompass Businessplan kalkulierbarer. Wenn Ihr Konzept dann noch einen NUK-Stempel hat, bringt das viel!“, unterstrich Stefan Rizor, Partner bei der mehrfach ausgezeichneten Wirtschaftskanzlei Osborne Clarke und NUK-Kuratoriumsvorsitzender. Dem pflichtete Bernd Nürnberger (r.), Direktor der Kreissparkasse Köln, bei: „Eine gute Gründungsidee, sorgfältig ausgearbeitet, hat auch jetzt gute Chancen.  Aus Geldgebersicht ist es besonders wichtig, dass die Liquidität gut geplant ist.“
Die Sparkassen finanzieren in Deutschland jede zweite Unternehmensgründung, und dieses Jahr seien es ebenso viele wie 2008. Deshalb sei ihm das Engagement bei NUK ein „Herzensanliegen“, betonte Nürnberger. „Die  Kreissparkasse ist ein Partner für Gründer mit einem Strauß an Möglichkeiten zu ihrer Entwicklung, was wir u.a. durch die Beteiligung an sechs Technologie- und Gründerzentren demonstrieren.“

Warum sollten erfolgreiche Unternehmen NUK und damit den Unternehmernachwuchs als Sponsoren unterstützen? Darauf hatte Stefan Rizor eine Antwort parat: „Die Region braucht Gründer, sie muss aus diesem Potenzial etwas machen.“ Der NUK-Coach der ersten Stunde appellierte hier ganz direkt an potenzielle neue Förderer: „Die Kosten sind überschaubar, der Gewinn unermesslich – the more, the merrier!“ Osborne Clarke etwa sei seit 2001 bei NUK dabei und unterstütze maßgeblich den NUK-Alumni-Club. Er beschrieb den Ehemaligen-Treff als ein Netzwerk mit Austauschmöglichkeiten und Informationen, die spezifisch auf die Bedürfnisse von jungen Unternehmen abgestimmt seien: „Oft gilt es vergleichbare Probleme zu lösen, auch wenn man aus verschiedenen Branchen kommt.“
Ob die mithilfe des NUK-Netzwerks erstellten Businesspläne eine höhere Qualität hätten, wollte Projektleiter Bruns von Bernd Nürnberger wissen: „Das kann ich eindeutig bejahen! Viele Gründer scheitern an Lappalien, das kann man bei NUK gut vermeiden. Die Coaching-Abende zum Beispiel sind ‚Trockenübungen‘ – nehmen Sie dieses Angebot wahr, die meinen es gut mit Ihnen! Sie werden so schneller Erfolg haben! Und wenn Sie umfallen, stehen Sie wieder auf!“ Diesem Schlussplädoyer schloss sich der Jurist Rizor an: „NUK ist die beste Entscheidung, die Sie in der Gründungsphase treffen können, soviel Hilfe wie hier kriegen Sie sonst nirgends. Machen Sie mit, probieren Sie aus, ob Sie zum Unternehmer berufen sind. Denn es ist kein Beruf, sondern eine Berufung. Es wird Ihren Alltag dominieren, der nie langweilig sein wird. “

Fundament und Wegweiser für Gründer und Investoren, Möglichkeit zur Fokussierung, Visitenkarte eines Unternehmens, Soll-Ist-Abgleich, Frühindikator für Engpässe – Dr. Michael Brandkamp, Geschäftsführer des HighTech Gründerfonds, erklärte im Anschluss, warum ein Businessplan so wichtig ist: Lange Zeit galt ein solches Konzept gerade bei Gründern aus dem HighTech-Bereich als „uncool, einzig dazu da, um mit viel Mühe und geschickten Notlügen einen Investor rumzukriegen.“ Doch diese Haltung habe sich zum Glück gewandelt, denn aus seiner Sicht habe der Businessplan entscheidende Relevanz für unternehmerischen Erfolg, sei eine Säule neben der Gründungsidee und dem Managementteam.  „Wir können hier von den Seglern lernen: Egal woher der Wind weht, wenn man die Segel richtig setzt, kommt man ans Ziel.“ Dieses müsse freilich klar definiert sein, ohne Vision könne man nur schwerlich Begeisterung bei einem Geldgeber erzeugen.  Und die sei notwendig, schließlich mache sich ein Investor mit auf die Reise. „Viele Businesspläne sind im Hinblick auf Märkte unterbelichtet, viele Gründer kennen ihre Kunden nicht.“ Besonders sorgfältig müsse auch das Zahlenwerk ausgearbeitet werden, in dem die Inhalte verdichtet würden: „Stressen Sie den Businessplan! Wenn Sie Ihren Kapitalbedarf kennen, suchen Sie sich Investoren, die zu Ihrem Konzept passen.“ Brandkamps abschließender Tipp: „Schreiben Sie Ihren Businessplan selbst, lassen Sie sich aber dabei von den Coaches helfen. Es lohnt sich, sich auf den Weg zu machen. Sie sind hier bei NUK im besten Umfeld!“

Bei der zweiten Gesprächsrunde des Abends, ebenso anregend und informativ wie die erste und unter Leitung von NUK-Projektmanagerin Nicole Kästel (l.), kamen zwei Alumni des NUK-Businessplan-Wettbewerbs 2009 zu Wort: Prof. Dr. Susanne Bickel von edYou-apps und Markus Marnett von Eovent machten mit ihren unterhaltsamen und authentischen Schilderungen noch mehr Lust auf das Wagnis Unternehmertum. Bickel will mit ihren Handy-Applikationen „auf Uni-Servern herumdümpelndes Wissen“ z.B. zum Thema effektiveres Lernen nutzbar machen, da für sie das Schulbuch der Zukunft digital sei. Um ihre Idee in ein Geschäftsmodell zu übersetzen, besuchte sie viele NUK-Vorträge und Coaching-Abende, wo sie sich u.a. zu den Themen Rechtsform, Markenschutz und Internetrecht beraten ließ. „Im Austausch mit anderen NUK-Gründern merkte ich, dass ich nicht allein auf weiter Flur bin, das hat mir auch sehr geholfen“, erinnert sich die Professorin für Biochemie. „Durch die Gutachten, die man für eine Einreichung in jeder Stufe erhält, kamen bei mir noch viele neue Ideen hinzu.“

„Die Gutachten waren für mich die eigentliche Motivation zur Teilnahme“, bekräftigte daraufhin Markus Marnett. Mit seinem Konzept zur Verstromung von Windenergie wurde er, noch mit dem Namen VAWTix, Sieger der diesjährigen NUK-Runde. Marnett bekannte, anfangs noch gedacht zu haben, dass die Arbeit an einem Businessplan Zeitverschwendung sei. „Durch die Strukturierung, die der Wettbewerb vorgibt, habe ich aber schnell gemerkt, dass ich viele Fragen nicht beantworten kann und mein Konzept weiterentwickeln muss.“ Auch die beiden Alumni wurden um Ratschläge an NUK-Gründer in spe gebeten: „Seien Sie offen, diskutieren Sie, lassen Sie sich auch mal was sagen!“, empfahl Prof. Susanne Bickel. Marnetts Parole: „Nutzen Sie dieses Netzwerk, nutzen Sie die Gelegenheit, Ziele und Strategien zu verfeinern, und nutzen Sie die Chance zur Selbstverwirklichung als Unternehmer!“

Wer sich jetzt immer noch nicht sicher war, dass sich eine NUK-Teilnahme lohnt, den konnte vielleicht der folgende Vortrag von NUK-Projektleiter Stephan Bruns überzeugen, der alle Angebote des Businessplan-Wettbewerbs 2010 sowie Aufbau und Anforderungen veranschaulichte. Bruns hob dabei besonders hervor, dass ein Einstieg in den Wettbewerb in jeder der drei Stufen möglich, aber eine Nutzung der NUK-Leistungen möglichst von Anfang an besonders sinnvoll sei. Schließlich seien die begleitenden Veranstaltungsangebote auf die jeweiligen Erfordernisse z.B. im Hinblick auf Marketingstrategie und Finanzplanung zugeschnitten.
Mit einem Dank an die Kreissparkasse Köln als Hauptsponsor der Kölner Auftaktveranstaltung und an alle weiteren NUK-Förderer sowie die ehrenamtlichen Coaches, Gutachter und Referenten leitete Bruns dann zum zweiten Teil des Abends über: vom reichhaltigem Informations- zum Fingerfood-Büffet inklusive intensivem Networking. In angeregten Gesprächen bis in die Nacht konnten Gründungsinteressierte erste Kontakte zum NUK-Netzwerk aufnehmen, also z.B. mit ehemaligen Teilnehmern deren NUK-Erfahrungen diskutieren und mögliche Geldgeber auf sich aufmerksam machen, und sich mit dem druckfrischen NUK-Handbuch 2010 rüsten.

Beim Düsseldorfer Auftakt drei Tage später gestaltete Dr. Hakan Cinar, mit RCD Rough Coating Design Platz 3 im Businessplan-Wettbewerb 2009, seine NUK-Werbeeinlage bildreich und gewinnend. Seine Entwicklung: kundenorientierte und umweltfreundliche Lösungen für das Mattierungsproblem in der UV-Pulverlacktechnologie durch patentgeschützte Additive. Cinar berichtete z.B., dass seine Mitgründer und er über das NUK-Netzwerk inzwischen Kunden wie etwa den Chempark Leverkusen gewinnen konnten.

Im Mittelpunkt der Auftaktveranstaltung im Bonner Universitätsclub am 10. November standen die Gründer von WeGrow, die mit ihrem Konzept für innovative Grüne Geldanlagen unter den besten zehn Teams des letzten Wettbewerbs waren. „Der Wettbewerb mit seiner intensiven und professionellen Begleitung bewirkt vor allem eines: ins Detail zu gehen, sich sorgfältiger auseinanderzusetzen, ehrlich zu sich selbst zu sein. Erschreckend, wie viele Baustellen sich in der Tiefe verstecken!“, so Allin Gasparian. Ihr Teampartner Peter Diessenbacher weiter: „Wir absolvierten zahlreiche Coachings und führten viele Gespräche mit hochkarätigen Vertretern aus den Berufsfeldern Unternehmensberatung, Recht, Marketing, Vertrieb sowie mit erfahrenen Unternehmern. Aus der Idee wurde immer mehr ein umsetzbares Konzept, aus den ersten Gesprächen konkrete Partnerschaften. Von Stufe zu Stufe vervollständigte sich auch der Businessplan und aus uns, den beiden Gründern, wurden junge Unternehmer.“

NUK Neues Unternehmertum Rheinland e.V. freut sich darauf, auch 2010 wieder Unternehmernachwuchs auf diesem Weg zu begleiten und zu unterstützen! Alle Veranstaltungen und sonstigen Termine finden Sie hier auf der Homepage.

 


Herzlichen Dank an die Sponsoren der drei Auftaktveranstaltungen zum 13. NUK-Businessplan-Wettbewerb:
Kreissparkasse Köln, Life Science Center Düsseldorf & Wirtschaftsförderung Bonn


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