Gute Zahlen in schweren Zeiten – Prämierungsfeier Stufe 1
Rechte Feierstimmung wollte bei den knapp 160 Gästen der Prämierungsveranstaltung in der Kölner Bezirksregierung zunächst nicht aufkommen: Nur wenige Stunden zuvor war das Historische Stadtarchiv eingestürzt – gut, dass wenigstens NUK Neues Unternehmertum Rheinland e.V. an diesem 03. März 2009 alles andere als Katastrophenmeldungen zu verkünden hatte.
Den Auftakt machte Regierungsvizepräsidentin Ulrike Schwarz, die die arbeitsmarktpolitische Bedeutung der Unterstützung von Existenzgründern betonte und bemerkte: „Gute, innovative Ideen allein sind nicht ausreichend – der Durchbruch gelingt jungen Unternehmen eher durch die Fürsprache von etablierten Firmen. Hier wirkt das Netzwerk von NUK.“
Wie auch die Hausherrin äußerte sich dann der maßgebliche Förderer des Abends begeistert über das Potenzial der NUK-Gründer: „Ich finde es immer wieder faszinierend, was für interessante Konzepte hier eingereicht werden“, befand Josef Hastrich, stellvertretender Vorstandsvorsitzender der Kreissparkasse Köln, dort u.a. zuständig für Unternehmens- und Technologieförderung. „Die Gründung ist das eine – aber es ist ebenso wichtig, dass die Gründer in den ersten drei Jahren nach der Gründung intensiv gecoacht werden.“ Damit verwies Hastrich auf das ExistenzgründerCenter der KSK, in dem zehn Mitarbeiter für Existenzgründer und Förderkredite zur Verfügung stehen. Sein Kreditinstitut habe im vergangenen Jahr außerdem 213 Existenzgründungen mit einem Finanzierungsvolumen von 16 Mio. Euro ausgestattet, seit Jahren sei die Kreissparkasse Köln überdies an sechs Gründer- und Technologiezentren in ihrem Geschäftsgebiet beteiligt.
Abschließend ermunterte Hastrich die Teilnehmer der ersten Stufe, auch alle Angebote in den beiden Folgerunden zu nutzen: „Wir wissen, dass die, die durch alle drei Stufen des NUK-Businessplan-Wettbewerbs gegangen sind, sehr gute Erfolgsaussichten am Markt haben!“
NUK-Vorstandsmitglied Dr. Dietrich Gottwald dankte im Anschluss der Kreissparkasse als einem der Hauptsponsoren von NUK Neues Unternehmertum Rheinland e.V. für ihr „bemerkenswertes Engagement“ in den vergangenen zwölf Jahren, bevor er die Ergebnisse der Stufe 1 im NUK-Businessplan-Wettbewerb 2009 vorstellte: „In diesen Zeiten ist es schön, gute Zahlen präsentieren zu können – und wir haben hier sehr gute Zahlen, einen Einreichungsrekord sogar.“ Dafür sorgten 284 Existenzgründer in 176 Teams: Um fast 30 Prozent wurde die Vorjahresmarke in Stufe 1 des NUK-Businessplan-Wettbewerbs 2009 somit gesteigert. Kritisch kommentierte Gottwald die Teamgröße von durchschnittlich 1,6 Gründern: „Das ist relativ wenig – unsere Statistiken belegen nämlich, dass größere Teams erfolgreicher sind.“ Dagegen lobte der Omikron-Gründer die Qualität der eingereichten Pläne, die sich in den letzten Jahren enorm weiterentwickelt habe, „v.a. formal, aber auch inhaltlich.“ Mit Blick auf die Herkunft der Pläne dieser Stufe resümierte Gottwald trotz der bundesweiten Ausstrahlung von NUK: „Wir sind eine rheinische Initiative.“ Die Einreichungen stammten zu 34 Prozent aus Köln, zu 21 Prozent aus Düsseldorf und zu 15 Prozent aus Bonn. Die Branchenstatistik führten erneut die Online/Web2.0-Gründungen mit 26 Prozent an. Von zehn auf beachtliche 24 Prozent kletterte außerdem der Anteil an Ideen aus der Rubrik Handel/Innovative Produkte. „Darüber wird sich v.a. unser Geschäftsführer Theo Lieven sehr freuen, für ihn zählt ja nur diese Kategorie“, schmunzelte Gottwald.
NUK-Projektleiter Stephan Bruns leitete mit einer Erläuterung des sogenannten „Elevator Pitchs“ zum Kernstück des Abends über: In nur drei Minuten müssten die 16 nominierten Teams nun möglichst mitreißend ihre Geschäftsidee darstellen. „Dafür wurden viele von ihnen wieder von Susanne Roll im Gründer- und TechnologieCentrum Gummersbach optimal geschult – vielen Dank dafür!“, so Bruns. Der Herausforderung stellten sich die 16 besten Gründerteams aus 176 dieser Stufe mit mal mehr, mal mit weniger Erfolg: Einige mussten vom Alarmton einer Stoppuhr ermahnt werden, zügig zum Ende zu kommen. Besonders sinnlich geriet die Präsentation der flavourpearls, die ein Konzept für Massenproduktion und Vertrieb von essbaren Perlen mit flüssigem Kern entwickelt haben, die ähnlich wie Kaviar bei leichtem Druck im Mund zerplatzen und beinahe jedes Aroma freisetzen können. Das Team sieht sich selbstbewusst als Monopolist im Bereich Molecular Cooking und Barkeeping und umschrieb plastisch den Einsatz ihres Produkts z.B. in einem Tequila Sunrise: „Warum hätte ich jetzt gerne einen Cocktail?“, dachten sich hier wohl einige der Gäste.
Die flavourpearls waren dann auch unter den Hauptpreisträgern dieser Stufe: „Eine innovative Idee mit kulinarischem Knalleffekt!“, kommentierte die NUK-Jury. Das junge Gründerteam aus Köln und Münster sei eine „Symbiose aus Rheinland und Westfalen“, erkannte Ulrike Schwarz. Die Regierungsvizepräsidentin teilte sich die Auszeichnung der insgesamt vier Haupt- und sechs Förderpreisträger mit Dr. Dietrich Gottwald und Josef Hastrich – der als Gast anwesende Kölner Wirtschaftsdezernent Dr. Norbert Walter-Borjans überreichte spontan ebenfalls eine der Urkunden.
„An alle Teams ohne Auszeichnung: Nicht die Köpfe in den Sand stecken, sondern in Stufe 2 und 3 an die Arbeit gehen!“, riet NUK-Projektleiter Bruns den Teilnehmern, bevor schließlich das Bufett und damit auch das wie immer angeregte NUK-Networking eröffnet wurde.
Alle Ergebnisse der Stufe 1 finden Sie hier, einen Bericht über die Prämierungsveranstaltung im Kölner Stadt-Anzeiger hier.
Wir danken der Kreissparkasse Köln und der Bezirksregierung Köln für die freundliche Unterstützung des Abends!