22. Juli 2015

„Als Mentor kann man kein Besserwisser sein“

Stefanie Gärtner und Rabea Knippscheer sind mit ihrer erfolgreichen Teilnahme am NUK-Businessplan-Wettbewerb einen wichtigen Schritt zum eigenen Unternehmen gegangen. Derzeit nutzen die Gründerinnen, die mit Limmaland Kinderzimmer verschönern, das NUK-Mentoring-Programm, um ihr Start-up weiter nach vorne zu bringen. Davon haben die Unternehmerinnen, aber auch Mentor Stefan Lütke  profitiert.

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Stefan Lütke mit den Gründerinnen von Limmaland.

 

Wie erlebt Ihr die Zusammenarbeit während des Mentorings?

Limmaland: Sehr positiv. Wir hatten von Anfang an eine offene und vertrauensvolle Atmosphäre. Uns war es wichtig, dass es in den Gespräch an unsere Schmerzpunkte geht – das geht nicht ohne Vertrauen. Durch das Mentoring sind wir gezwungen, uns mit bestimmten Themen auseinanderzusetzen. Wir bekommen viele Ideen als Input, müssen die Arbeit aber selber machen. Entsprechend hoch ist der Lerneffekt.

Stefan Lütke: Das Vertrauen ist wirklich elementar. Wenn man nicht zueinander passt, muss man es ganz schnell sein lassen.

Gibt es bestimmte Themenfelder oder Fragen, die besonders wichtig sind?

IMG_1599Limmaland: Es geht viel um die strategische Ausrichtung und unsere Ziele. Wir brauchen Hilfe beim Entwurf eines „Big Pictures“, einem, das zu uns beiden und unserer Lebenssituation passt. Dafür ist das Mentoring wichtig. Man ist so schnell vom operativen Geschäft vereinnahmt, dass man den Blick aufs große Ganze verliert. Durch das Mentoring nehmen wir uns bewusst Zeit, immer wieder die Vogelperspektive einzunehmen und ganzheitlicher auf das Unternehmen zu blicken. Deshalb bereiten wir die Termine immer akribisch vor.

Lütke: Die Erfahrung zeigt, dass die ganze Vorbereitung einen oft viel weiterbringt als der eigentliche Termin. Aber in der Vorbereitung werden Dinge angegangen, die ohne das Mentoring-Programm wahrscheinlich liegen bleiben würden.

Herr Lütke, wie gehen Sie vor, um Limmaland auf dem Weg ins Unternehmertum zu uIMG_1616nterstützen?

Lütke: Das Wichtigste war, mich erstmal in das Thema einzuarbeiten. Ich muss verstehen, welche Produkte es gibt, wie die jungen Unternehmerinnen ticken und wie sie vorgehen. Im ersten Schritt bedeutet das, erstmal ganz viel zuzuhören. Man darf nicht vergessen, dass man am Ende wieder rausgeht und das Unternehmen ohne einen weiterlaufen muss. Deshalb darf man als Mentor kein Besserwisser sein – darum ist Zuhören so wichtig. Ich stelle aber auch viele Fragen. So finden wir nach und nach weiße Flecken. Die gilt es dann im Auge zu behalten und gemeinsam zu lösen.

Sie arbeiten schon länger als Coach und Gutachter. Was hat Sie bewogen, auch Mentor zu werden?

Limmaland Produkt

Limmaland-Produkt im Einsatz.

Lütke: Es ist interessant zu sehen, wie sich Unternehmen, die man im Businessplan-Wettbewerb kennengelernt hat, hinterher weiterentwickeln. Viele Hürden tun sich erst danach auf. Mir macht es Spaß zu sehen, wie es weitergeht und zu verstehen, wie die Umsetzung erfolgt. Für mich ist es außerdem eine gute Gelegenheit, mich in neue Themen einzuarbeiten.

Würdet ihr es wieder machen?

Limmaland: Auf jeden Fall. Und wir empfehlen es auch jedem weiter. Jedes Gründerteam hat weiße Flecken – es ist gut, wenn man dann Unterstützung hat. Man sollte sich beim Mentoring aber dazu zwingen, die Themen anzugehen, die man sonst auf die lange Bank schiebt. So profitiert man am meisten.


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