4. Dezember 2008

Optimieren bis der Arzt kommt

Die ersten Coaching-Abende im 12. NUK-Businessplan-Wettbewerb hatten mit rund 250 Teilnehmern regen Zulauf. Hier erzählt Unternehmeraspirant René Kühn von seinen Erfahrungen bei unseren kostenlosen Beratungsveranstaltungen für Existenzgründer:

Mit dem festen Entschluss sich in seinem eigenen Unternehmen zu verwirklichen, steht auf einmal ein fulminanter Fragenkatalog vor der Hinterstübchentür. Angefangen bei möglichen Mitgründern, Finanzeinsatz oder repräsentativen Büroräumen bis hin zu den nervenraubenden Ängsten um die eigene Existenz, nimmt die Flut der Fragezeichen von nun an kein Ende. Bei den Recherchen der ersten Schritte zum Weltkonzern hilft natürlich das schnellste und größte Informationsmedium Internet. Die Suchmaschine wirft bei dem Keyword „Existenzgründung“ über 4,4 Mio. Ergebnisse aus! Egal, auf welcher Existenzgründer-Webseite man nun landet, nach spätestens zwei Klicks taucht das Wort auf, das von nun an ein ständiger Begleiter des zukünftigen Großverdieners wird: BUSINESSPLAN.

Kein Problem, dachte ich – schließlich bin ich Diplom-Kaufmann und quasi schon von Kindesbeinen an Self-Made-Mann. Flugs einige Vorlagen für Businesspläne aus dem Web geladen und binnen zwei Wochen stand mein komplettes Konzept – ohne dass ich mit nur einem anderen Menschen darüber gesprochen hatte… Noch einige organisatorische Dinge und mein Plan wird endlich Realität. Dachte ich.

Durch das Online-Netzwerk Xing stieß ich dann zufällig auf den NUK-Businessplan-Wettbewerb. Nachdem mich anfangs nur das schnelle Geld durch den Gewinn der Trophäe interessierte, bemerkte ich beiläufig, dass um diesen Wettbewerb herum weitere – kostenlose – Leistungen angeboten werden. Ins Auge fiel mir dabei die Veranstaltungsreihe „NUK-Coaching“ im Kolping-Haus in Köln. Anfang November nahm ich mir also die Zeit und wohnte dem ersten Coaching bei, ohne genau zu wissen, was mich konkret erwartete. Ein Vortrag über den „Sinn und Zweck“ von Businessplänen (Essenz: Alle Planungen sind rund um den Kundennutzen durchzuführen) eröffnete den Abend. Anschließend wurden individuelle Gespräche mit Experten aus der freien Wirtschaft versprochen – und tatsächlich auch jedem der fast 150 Teilnehmer angeboten!

So führte ich direkte Gespräche mit einem Steuerberater, einem Patentanwalt, Kapitalgebern und Unternehmensberatern. Keine Theoretiker, sondern tatsächliche Fachleute ihrer Zunft. Neben vielen lobenden Worten zu meiner Geschäftsidee erhielt ich von den Experten wichtige Hinweise auf Lücken bzw. fundierte Ratschläge, welche Eventualitäten im Businessplan noch zu ergänzen seien. Durch einen besonders guten Tipp eines NUK-Beraters kann ich bspw. noch in diesem Jahr eine ordentliche Summe an Steuern sparen. Ein weiterer Hinweis aus der Abteilung Jura bzgl. der Recherche nach Markenrechten brachte mir einen neuen Slogan für mein geplantes Internetportal: Eine ursprünglich vorgesehene Wortkombination war bereits beim Patentamt angemeldet und die Verwendung hätte durchaus zu Komplikationen mit dem Rechteinhaber führen können. Zwei Stunden und fünf DIN A5-Notizseiten später war ich nicht länger der Ansicht bereits ein perfektes Konzept in der Tasche zu haben. Seit diesem Coaching nutze ich die verfügbare Zeit die Kritik der NUK-Berater in meinem Businessplan zu berücksichtigen. Teilweise löschte ich sogar komplette Gliederungspunkte und optimierte bis der Arzt kam. Jetzt freue ich mich schon auf das Feedback zu den Änderungen beim nächsten NUK-Coaching!

Hervorheben möchte ich auch noch den Austausch unter Gleichgesinnten bei diesen Meetings. Ich konnte schon einige Jahre berufliche Erfahrungen sammeln, kam dabei viel rum und lernte tausende von interessanten Menschen kennen. Mein daraus resultierendes Netzwerk möchte ich als ausgewogen, über alle Branchen und Positionen verteilt beschreiben. Aber: Als Existenzgründer findet man nur selten Menschen in seinem Umkreis, die zeitgleich das Vorhaben „Unternehmertum“ umsetzen. Bereits bei dem ersten NUK-Treffen führte ich zwischen den individuellen „Coachings“ mit den Beratern zahlreiche Gespräche mit anderen Gründern. Auch wenn die Branchen unterschiedlicher nicht sein konnten (Online meets stationären Baustoffhandel), empfand ich es als angenehm, sich einfach mal über die zukünftigen Herausforderungen auszutauschen.

Fazit: Wenn man glaubt, bereits bestens für die Existenzgründung ausgestattet zu sein und keine hohen Hürden für den Start meistern zu müssen, bleibt man am besten generell dem Unternehmertum fern. Ein Unternehmen zu führen heißt sich kontinuierlich weiter zu entwickeln und Hilfe anzunehmen, egal von wem. Bei NUK bringt wirklich jedes Gespräch etwas – auch wenn man einem Unbekannten einfach nur kurz seine Geschäftsidee skizziert, um zu prüfen, ob man auch außerhalb seiner Welt die Dinge verständlich vermittelt. Mich jedenfalls trifft man dort jetzt jeden zweiten Donnerstag!

Existenzgründer aller Welt – vereinigt Euch (beim NUK-Coaching)!

Der Kölner René Kühn, 34, studierte BWL mit Schwerpunkt Marketing und ist nun schon einige Jahre in der Internetbranche zuhause. Anfang Januar wird er sich mit dem Online-Unternehmen NETgemacht Media selbstständig machen entwickelt auf dieser Basis den Content-Marktplatz Contilla.

Die Termine der nächsten NUK-Coachingabende finden Sie hier.


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