„Bei NUK gewinnt mal als Gründer Handlungssicherheit“
Nach der erfolgreichen Teilnahme an „Die Höhle der Löwen“ ging es bei penta-sense rund. Trotzdem haben sich Randal Pitts und Philip Kirchhof Zeit für ein Gespräch genommen und erzählt, wie sie NUK aufs Unternehmertum vorbereitet hat.
Was macht penta-sense?
penta-sense ist Spezialist für professionelle Zahnpflege mit Xylit und revolutioniert mit seinen „Anti-Karies-Lutschpastillen die Zahnpflege der Menschen. Die Pastillen sind die erste „professionelle“ Zahnpflege zum Lutschen und bieten die optimale Lösung für gesunde Zähne.
Wie ist die Idee dazu entstanden?
Randall: Ich bin Vater von vier zahnpflegefaulen Kindern und kenne die täglichen Diskussionen ums Thema Zahnpflege gut. Deshalb wurde ich aufmerksam, als ein Mitarbeiter meiner alten Firma erzählte, dass der Zuckeraustauschstoff Xylit antikariogen wirkt. Davon hatte ich noch nie gehört und habe angefangen, zu recherchieren. Ich habe viele Studien gelesen – tatsächlich ist diese Wirkung von Xylit wissenschaftlich bestätigt. Aber so gut wie niemand hatte davon gehört, selbst viele Zahnärzte wissen wenig über die Wirkung. Ich habe eine Marktlücke gesehen. Zu Beginn haben wir mit dem Pulver gearbeitet. Aber um optimal wirken zu können, muss der Wirkstoff fünf Minuten im Mund bleiben. Wir wollten keine Kunden ausschließen – Kaugummi fiel also weg – und so haben wir eine Lutschpastille entwickelt. So ist das Produkt in drei Geschmacksrichtungen auf den Markt gekommen.
Zu diesem Zeitpunkt war Philip noch nicht dabei. Wie habt ihr zwei Euch gefunden?
Philip: Ich komme aus einem großen Konzern, hatte aber schon länger den Wunsch, unternehmerisch tätig zu sein. Mein erster Versuch mit einer App ist zunächst im Sande verlaufen, weil diese zu aufwändig war. Mein Bruder hat mir von Randall erzählt und dass er jemanden für den Vertrieb sucht. Für mich klang das Produkt erstmal zu schön, um wahr zu sein. Also hab auch ich recherchiert und war am Ende total begeistert und wollte unbedingt einsteigen. Zum einen bin auch Vater und kenne die Debatten ums Zähne putzen zu gut, zum anderen habe ich selber schon zahlreiche unangenehme Zahnarztbesuche hinter mir.
Randall: Philip hat dann wichtige neue Impulse gesetzt. Wir hatten penta-sense als Lebensmittel verkauft. Seine Idee war es, das als Kosmetikartikel, dazu gehören Zahnpflegeprodukte, auf den Markt zu bringen. Das war ein wichtiger Schritt, denn die Qualitätsstandards sind bei Kosmetikartikeln höher, unser Produkt hatte dadurch ein weiteres Gütesiegel.
Wie bist Du darauf gekommen?
Philip: Im NUK-Vortrag zum Thema Geschäftsidee ging es natürlich auch um den USP. Und ich habe mich gefragt, was penta-sense eigentlich genau ist. Nach langem Überlegen kam dann der Geistesblitz: Wir sind die Spezialisten für professionelle Zahnpflege mit Xylit. Allerdings darf man solche Gesundheitsaussagen in der Lebensmittelsparte nicht treffen. Im Kosmetikbereich können wir unseren USP also viel besser bewerben.
Hat Euch das Angebot von NUK auch ansonsten weitergeholfen?
Randall: Ich hab bereits 2005 die Veranstaltungen und Vorträge von NUK besucht und den Businessplan für mein erstes Unternehmen mithilfe der NUK-Software erstellt. Damals habe ich viel übers Unternehmertum gelernt.
Philip: Ich war vor zwei Jahren auch schon mit meiner App-Idee bei NUK. In dieser Zeit habe ich erst so richtig verstanden, wie Geschäftsmodelle funktionieren – dabei bin ich BWLer. Dadurch habe ich wahnsinnig viel gewonnen. Bei NUK gewinnt mal als Gründer Handlungssicherheit. Man bekommt kostenloses Werkzeug und man ist nicht allein. Im NUK-Netzwerk gibt es ein großes Zusammensein. Deshalb habe ich auch ein weiteres Mal an der Gründer-Akademie teilgenommen – dieses Mal mit penta-sense. Ein wichtiger Satz, den ich mitgenommen habe: „Gründet kein Unternehmen, um Geld zu verdienen, denn dann werdet ihr mit Sicherheit scheitern, sondern gründet ein Unternehmen, um ein Kundenproblem zu lösen.“
Das macht Ihr mit penta-sense offensichtlich – aber habt Ihr keine Angst vor Nachahmern?
Es gibt bereits ein paar Pastillen auf dem Markt – die entsprechen allerdings nicht den wissenschaftlichen Empfehlungen. Viele enthalten außerdem Geschmacksverstärker, sogar Zitronensäure, obwohl das eigentlich schädlich für die Zähne ist. Das wollen wir natürlich nicht. Es gibt 35 Zahnpflegekaugummi-Hersteller. Wir werden also sicher Konkurrenz bekommen. Aber durch unsere Teilnahme bei „Die Höhle der Löwen“…
… wo Ihr 150.000 Euro für den Verkauf von 30 Prozent der Firmenanteile bekommen habt…
…haben wir erstmal einen Paukenschlag gesetzt. Dank Ralf Dümmel sind unsere Produkte überall im Handel, wir sind bei allen großen Ketten gelistet. Und Judith Williams hat beim Teleshopping alle Marktpower eingebracht, die sie hat. Diese Präsenz wird jemand anderes nicht so schnell haben.
Ist es Euch schwer gefallen, fast ein Drittel eures Unternehmens zu verkaufen?
Gar nicht. Man kann 100 Prozent von einer kleinen Sache haben – oder 70 Prozent von einer großen. Dafür haben wir uns entschieden. Außerdem haben wir ja nicht nur Geld bekommen, sondern die ganze Power der beiden Investoren und ihrer Teams. Diese Unterstützung ist viel wichtiger als alles Geld.
Warum habt Ihr an der Sendung teilgenommen?
Wir wussten, dass wir ein gutes Produkt haben, allerdings haben wir von Business Angels gehört, dass wir viel in Marketing investieren müssen, weshalb sie nicht investieren wollten. Selbst, wenn wir kein Investment bekommen hätten, hätten wir einen super Werbeeffekt gehabt – vermutlich so gut, dass wir die Nachfrage gar nicht hätten bedienen können. Mit den Investoren an unserer Seite, hat das geklappt. Ein weiterer Vorteil der Sendung ist, dass man vor fünf Personen pitcht, die zum einen alle Geld haben, um zu investieren, die man zum anderen aber auch gut einschätzen kann. Dass Judith Williams und Ralf Dümmel am Ende gemeinsam ein Angebot machen, konnten wir natürlich nicht absehen – beide waren unsere Wunschkandidaten.
Wie ging es nach der Sendung weiter?
Das war eindeutig ein Turbo-Boost. Bis dahin haben wir 4000 Dosen in vier Jahren verkauft. Nach der Sendung langen wir im sechsstelligen Bereich. Wir bekommen Anfragen von Warenhäusern, Apotheken rufen an, weil Leute nach unserem Produkt fragen.
Das klingt gut. Habt Ihr da überhaupt noch Pläne für die Zukunft?
Wir bekommen jetzt schon Anfragen aus dem Ausland. International zu expandieren ist auf jeden Fall ein Ziel. Ein Wunsch ist es, dass sich penta-sense als Spezialist für Zahnpflege mit Xylit so etabliert wie Tempo für Taschentücher.
Bald startet die nächste Gründer-Akademie. Was könnt Ihr den Teilnehmern mit auf den Weg geben?
1. Denkt nicht über Probleme nach, sondern über Lösungen. Mit dieser Einstellung fällt die Arbeit gleich viel leichter. 2. Sprecht über eure Idee. 3. Nutzt das Angebot von NUK voll aus.