Sieben Tipps zum Thema Besteuerung von Unternehmen von Thorsten Krain

Thorsten Krain ist Steuerberater und seit 2009 Fachberater für Internationales Steuerrecht. In seinem Beitrag fasst er sieben Tipps und Tricks für Sie zusammen, die Ihnen helfen, Anfangsfehler zu vermeiden.  Ausführliche Erläuterungen finden Sie in seinem Vortrag hier.

1. Vorsicht ist besser als Nachsicht
Durch die verschiedenen Steuerarten handelt es sich hier um eine komplexe Thematik. Beschäftigen Sie sich daher frühzeitig mit dem Thema, um wichtige Probleme rechtzeitig zu erkennen und Fehler von Anfang an zu vermeiden.

2. Möglichst realistische Schätzungen helfen, Fehlplanungen zu vermeiden
Realistische Einschätzungen der voraussichtlichen Umsätze und Gewinne im Unternehmensfragebogen des Finanzamtes helfen Ihnen, zu hohe Vorauszahlungen oder eine „böse Überraschung“ nach Ablauf des Jahres bei zu geringen Vorauszahlungen zu vermeiden.

3. Umsatzsteuerzahlungen beeinflussen Ihre Liquidität
Beachten Sie die Umsatzsteuer bei der Liquiditätsplanung. Prüfen Sie insbesondere, ob Ist-Versteuerung sinnvoll ist, damit die Umsatzsteuer erst abgeführt werden muss, wenn das Geld auch da ist. Prüfen Sie auch, ob eine Dauerfristverlängerung für die Verlängerung der Abgabefrist für die Umsatzsteuer-Voranmeldung und Abführung der Umsatzsteuer um einen Monat sinnvoll ist. Ist-Versteuerung und Dauerfristverlängerung müssen Sie beim Finanzamt beantragen.

4. Wählen Sie die Rechtsform für Ihre Unternehmung nicht nur aus steuerlichen Gründen
Die richtige Rechtsform ist wichtig, sollte aber nicht allein nach steuerlichen Gesichtspunkten gewählt werden. Insbesondere Haftung und Kapitalbedarf sind wichtige weitere Faktoren. Bei der Gründung und Führung einer Kapitalgesellschaft (GmbH oder UG (hb)) sind zahlreiche Formalien zu beachten, die gerade am Anfang ungewohnt und ggfs. schwer einzuhalten sind. Einmal gefällte Entscheidungen zu revidieren kann hier teuer werden. Zögern Sie daher nicht, hier fachkundige in Anspruch zu nehmen!

5. Wählen Sie die richtige Gewinnermittlungsart
Bevor Sie starten, sollten Sie auch die richtige Gewinnermittlungsart prüfen. Ist eine Einnahmen-Überschussrechnung ausreichend, oder sollte von Beginn an eine doppelte Buchführung / Bilanz erstellt werden? Dabei sind hier der Aufwand für die Buchführung und Gestaltungsmöglichkeiten sowie eine genauere Darstellung der Lage des Unternehmens durch die Bilanz (z.B. für Banken / Gläubiger) gegeneinander abzuwägen.

6. Die Kasse muss stimmen
Kassenführung ist das A & O bei Bareinnahmen. Eine falsche oder unvollständige Kassenführung ist eine Einladung für Zuschätzungen von Umsätzen durch das Finanzamt. Merke: es gibt keine Geldscheine mit einem Minus!

7. Unterschätzen Sie die Arbeit der Fachleute nicht
Fehler in der Buchhaltung können im Nachhinein hohe Kosten wie Steuernachzahlungen, Säumnis- und Verspätungszuschläge oder sogar Strafzahlungen hervorrufen. Zwar kostet die fachkundige Hilfe durch einen Steuerberater Geld, kann Ihnen jedoch diese und andere teure Fehler vermeiden helfen. Da diese oft erst nach Jahren auffallen, können sie dann das Honorar für eine (Erst-)Beratung um ein Vielfaches übersteigen. Wer über keine kaufmännische Vorbildung verfügt oder entsprechend vorgebildete Mitarbeiter beschäftigt, wird nicht um externe Hilfe herum kommen. Dies gilt insbesondere bei der Wahl „komplizierterer“ Rechtsformen, wie Personen- oder Kapitalgesellschaften.


Themen: Wissenskapital

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